Ausschreibungshilfen

Ausschreibungshilfen

Umweltaspekte bei der Beschaffung berücksichtigen

Die Entscheidung ob und ggf. in welchem Umfang Umweltaspekte bei der Beschaffung berücksichtigt werden, bestimmt die Verwaltung oder das Unternehmen selbst. Die Einrichtung legt demzufolge ihren Umweltanspruch selbst fest, der stetig weiter entwickelt werden kann. Das macht noch einmal deutlich, welchen Einfluss öffentliche Hand und private Unternehmen auf den Klima- und Ressourcenschutz in Deutschland haben.

Ein weiterer positiver Effekt: Den Bietern wird der Wettbewerb um das beste und umweltfreundlichste Angebot überlassen. Das fördert Wettbewerb und stärkt die Attraktivität des Marktes für innovative und preiswerte biobasierte Produkte und Dienstleistungen.

Die menschliche Gesundheit, Wasser, Boden, Biodiversität und Ökosysteme sowie Luft sind wesentliche Schutzgüter, die durch den Einsatz von Energie, Abfall oder auch Rohstoffgewinnung und Materialauswahl beeinträchtigt werden können. Aus diesem Grunde ist bei der Produktauswahl auf folgende Kriterien besonders zu achten:

  • Rohstoffgewinnung: z.B.  nachhaltiger Anbau bzw. Quellen / Erhalt der Artenvielfalt und Biodiversität / Schutz von Wasser- und Boden
  • Herstellungsprozess:  z.B. Ressourceneffizient / Energie-, Abfall- und/oder Umweltmanagement / kurze Transportwege / transparente Lieferketten
  • Material:  z.B. Ressourcenschonung /  langlebig / sortenrein / ggf.  mit Rezyklatanteilen
  • Klimaschutz: z.B. CO2 Einsparung / Energieeffizient / Emissionsarm
  • Gesundheit:  z. B. schadstoffarm, Allergie getestet, nachweislich ohne krebserzeugende, erbgutverändernde und fortpflanzungsgefährdende Substanzen und Additive/ gebrauchssicher
  • Kreislaufwirtschaft: z.B. Recyclingfähig / Wiederverwertbar / biologisch abbaubar / „cradle-to-cradle“
  • Verpackung: z.B. bedarfsorientierte Gebinde,  Mehrweg- und Rücknahmesysteme, Recyclingmaterial / plastikfrei
  • Nachweis ggf. über anerkannte Gütezeichen oder Produktdeklaration (EPD) oder entsprechende Eigenerklärungen/Belege

 

Hier finden Sie Anregungen und Formulierungshilfen:

Grundsatzbeschlüsse und Beschaffungsleitlinien aus dem öffentlichen Sektor:

Einkaufsleitlinien von Unternehmen

Leitfäden

Leistungsbeschreibungen und Ausschreibungen

  1. Ausschreibungshilfen Oberflächenbeschichtungen (pdf)
  2. Ausschreibungshilfen Holzwerkstoffe (pdf)
  3. Ausschreibungshilfen Wandfarben (pdf)
  4. Ausschreibungshilfen Dämmstoffe (pdf)
  5. Ausschreibungshilfen Putze (pdf)
    (alle von 2016)

Die Vorgabe kurzer Transportentfernungen zwecks emissionsarmer Produktion entlang der Verarbeitungskette ist kein vergabefremdes Kriterium.

Ausschreibungsfähigkeit und nachhaltige Beschaffung mit dem Klima- und Umweltlabel HOLZ von HIER

Schulungsskripte

Das Umweltbundesamt (UBA) hat erstmalig 2010 Schulungsskripte veröffentlicht, die das komplexe Sachgebiet der umweltfreundlichen Beschaffung in 6 Themenbereiche gegliedert zum Selbststudium anbietet. Diese wurden 2016 und 2019 überarbeitet und aktualisiert.

Die Schulungsskripte „Umweltfreundliche Beschaffung“ geben einen praxisnahen Einblick in sechs verschiedene Themenbereiche. Sie eignen sich sowohl als Lehrmaterial für Bildungseinrichtungen, als auch zum Selbststudium.

Themen:

Berechnung der Lebenszykluskosten

Diese anschauliche Präsentation über Lebenszykluskosten bei einem KiTa-Neubau ist ein gutes Beispiel für Möglichkeiten auf langfristige Kosteneinsparungen, vor allem im Baubereich.

Aber auch in vielen anderen Bereichen können Folgekosten mit einem durchdachten Einkauf vermieden werden. Es gibt zahlreiche Berechnungshilfen zur Kalkulation von Lebenszykluskosten im Netz. Mit dem Lebenszykluskosten-Tool-Picker steht auf der Internetseite des Kompetenzzentrums innovative Beschaffung (KOINNO) ein Instrument zur Verfügung, das bei der bedarfsorientierten Auswahl des geeigneten Tools unterstützt.

Die Auswahlhilfe bietet den Nutzern die Möglichkeit, warengruppenspezifisch nach bedarfsgerechten Tools zur Lebenszykluskostenrechnung zu suchen.